Der Kulturcampus ist die Vision, ein neues Stadtquartier auf dem Gelände eines ehemaligen Universitätscampus zu schaffen. Wohnen, gewerbliche Nutzung, Kultureinrichtungen und Erholungsflächen sollen zusammen ein neues, lebendiges Viertel bilden. Es soll ein zukunftsweisendes Quartier werden, bei dem die Stadt zeigen will, was eine fachübergreifende Stadtplanung im 21. Jahrhundert leisten kann.
Es soll ein in jeder Hinsicht nachhaltiges Quartier entstehen. Energieeffizienz ist dabei nur ein Aspekt unter vielen. Nachhaltige Mobilität, wie zum Beispiel Elektromobilität oder Car Sharing, spielt genauso eine Rolle, wie eine nachhaltige Funktionalität, die bei der Frage Barrierefreiheit zum Ausdruck kommt. Die Gebäude mit einer gewerblichen Nutzung dürfen nicht nach Arbeitsende zu steinernen Leichen werden, sondern brauchen Belebung in den Erdgeschossen. Und alle Planungen für das Areal müssen hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf das Stadtklima untersucht werden: Können Hitzezonen vermieden werden, gibt es genügend Grün- und Erholungsflächen?
Auf dem Kulturcampus sollen Wohnungen für alle Bevölkerungsgruppen realisiert werden. Es soll ein in sozialer Hinsicht vielfältiges Viertel entstehen. Familien, Singles, Alte und Junge, Baugenossenschaften, Menschen mit niedrigen Haushaltseinkommen, aber auch der Generaldirektor– alle sollen dort ihren Platz finden. Wichtig ist, dass diese Durchmischung schon in den einzelnen Gebäuden beginnt. Es soll kein Haus nur mit Sozialwohnungen geben, das neben einem Haus mit ausschließlich hochpreisigen Apartments steht. An der Adresse soll nicht das Einkommen ablesbar sein.
Der Kulturcampus muss Bezug auf die umliegenden Stadtteile nehmen und mit ihnen verwachsen. Das bedeutet, es darf keine Abschottung geben, sondern städtebaulich gelungene Übergänge zum Bestehenden. Auch die Nahversorgungskonzepte müssen auf die bestehenden Strukturen abgestimmt werden. Es muss aber auch gelingen, den Baubestand auf dem Campus selber gut zu integrieren, wie zum Beispiel das Studierendenhaus und die historischen Gebäude der alten Stiftungsuniversität.
Berichterstattung Journal Frankfurt, Welt Kompakt, Frankfurter Rundschau
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