Im Rahmen des Gutachterverfahrens zur Planung der Bebauung auf dem Grundstück des ehemaligen Bundesrechnungshofes an der Berliner Straße 51-55 in Frankfurt am Main wurden am Montag die prämierten Entwürfe vorgestellt.
Auch wenn es keinen eindeutigen Sieger gab, so wurden die Entwürfe von Auer + Weber + Assoziierte (Stuttgart) und Stefan Foster Architekten (Frankfurt) mit einem zweiten Preis ausgezeichnet und für eine weitere Überarbeitung empfohlen. Einen dritten Preis erhielt der Entwurf von KSP Jürgen Engel Architekten (Frankfurt).
Alle Entwürfe hatten eine hohe Qualität, letztlich konnte aber keiner eine vollkommen überzeugende Lösung hinsichtlich Funktionalität, Gestaltung und Umgang mit dem denkmalgeschützten Bestand bieten.
Der Bauherr – die Projektentwicklung BS GmbH & Co. KG, ein Joint Venture der Partner Fay Projects GmbH und der OFB Projektentwicklung GmbH – hatte Vorschläge von 10 renommierten Architekturbüros für das Gutachterverfahren erhalten. Eine siebenköpfige Jury, besetzt mit anerkannten Experten, Vertretern der Stadt Frankfurt, und des Bauherren wählte die Preisträger des wettbewerblichen Gutachterverfahrens. Dabei wurde das Preisgericht von der Landesdenkmalbehörde sowie weiteren Sachverständigen beratend unterstützt.
Entsprechend der im Dezember 2012 zwischen der Stadt Frankfurt, der Landesdenkmalbehörde und dem Bauherren erzielten grundsätzlichen Einigung, war im Gutachterverfahren vorgegeben, städtebaulich prägnante Bauteile des Denkmals zu sichern und in die Beplanung des Areals zu integrieren: der Ostflügel des ehemaligen Bundesrechnungshofs soll instand gesetzt, der Hauptflügel aufgrund schwerwiegender Schäden am Tragwerk bei Erhalt der charakteristischen Wendeltreppe und Sicherung des Wandbildes im Foyer entkernt, und der Westflügel durch eine Neubebauung ersetzt werden. Im denkmalgeschützten Bestand wird die Büronutzung fortgeführt und durch ergänzende Büroflächen erweitert. Im westlichen Teil des Areals ist eine Neubebauung mit einem Hotel vorgesehen. Im Erdgeschoss soll eine öffentliche Nutzung zum Beispiel durch Einzelhandel und Gastronomie zur Belebung der Innenstadt, insbesondere entlang der Bethmannstraße, aber auch entlang der Berliner Straße beitragen. Im südöstlichen Bereich des Grundstücks, an der Ecke Bethmannstraße und Kornmarkt, ist ein neues freistehendes Wohngebäude vorgesehen.
Eine endgültige Entscheidung soll nach Überarbeitung der beiden zweitplazierten Entwürfe in der zweiten Augusthälfte erfolgen.
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