Die Stadt Frankfurt am Main unterstützt die Einrichtung eines historischen Lernorts an der Ausgrabungsstelle des früheren Konzentrationslagers Walldorf und die Errichtung einer Schutzüberdachung mit 50.000 Euro. Das hat Bürgermeister Olaf Cunitz mitgeteilt. „Wir möchten daran mithelfen, dass an die rund 1.700 ungarische Jüdinnen aus dem KZ Auschwitz-Birkenau angemessen erinnert wird, die in der KZ-Außenstelle als Zwangsarbeiterinnen Rollbahnen für den Frankfurter Flughafen errichten mussten“, sagt Cunitz. „Vorgesehen ist, die Ausgrabungsfunde im originalen Zustand zu erhalten. Dafür wird die teilweise freigelegte Küchenbaracke eingehaust, in der katastrophale Verhältnisse herrschten und Misshandlungen stattfanden.“

Das KZ Walldorf im Frankfurter Stadtwald bestand zwischen dem 23. August und dem 24. November 1944 als Außenlager des KZs Natzweiler-Struthof (Elsass) auf einem Grundstück, das größtenteils auf Frankfurter Gemarkung liegt, aber der Stadt Mörfelden-Walldorf gehört. Ein Teil des Areals erstreckt sich nach Süden bis nach Mörfelden-Walldorf. Oberirdisch ist heute nichts mehr erhalten. Ein Luftbild der alliierten Streitkräfte vom 22. Februar 1945 dokumentiert jedoch die Barackenbauten. Nach Kriegsende wurde das Lager gesprengt und um 1950 aufgeforstet. Es geriet in Vergessenheit.

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