Immer wieder liest man interessante Statements aus der Bau- und Immobilienwirtschaft mit dem Tenor: Die Politik macht das Bauen teuer (z.B. Frankfurt Neue Presse oder Die Welt).
Über die einzelnen Punkte kann man ohne Frage diskutieren. Aber einen Gedanken dazu: Wieso schafft es unser städtisches Wohnungsunternehmen ABG Frankfurt Holding mit höchsten energetischen Standards, unter Berücksichtigung von Barrierefreiheit und mit einem hohen Anteil an geförderten Wohnungsneubauten wirtschaftlich hervorragend zu arbeiten?
2015-2019 werden 6.200 Wohnungen von der ABG gebaut, davon 2.300 – also fast 40% – gefördert, das Investitionsvolumen für den Neubau beträgt 2 Mrd. Euro, alle Neubauten werden im Passivhausstandard errichtet und im Bestand der freifinanzierten Wohnungen liegen die Mieten 25 Prozent unter den marktüblichen Durchschnitt. Und in die Instandhaltung und Sanierung des Bestandes wird auch umfassend investiert. Vielleicht ist es ja weniger die Frage wie dereguliert oder reguliert der Wohnungsmarkt und das Baugeschehen sind, sondern mehr die Frage wer wieviel mit der “Ware” Wohnen verdienen möchte?
Auch wird gerne ohne weiteren Beleg behauptet, die energetischen Standards würden den Mieterinnen und Mietern keinen Nutzen bringen. Dabei kommt es auf diesem Weg zu einer erheblichen Entlastung von den Nebenkosten, also der 2. Miete. Bei der ABG bedeutet dies, dass in einzelnen Liegenschaften völlig auf die Abrechnung der Heiz- und Warmwasserkosten verzichtet wird, weil der Verwaltungsaufwand höher ist, als der eigentlich Abrechnungsbetrag.
Der Vorwurf, der Staat macht das Bauen teurer ist letztlich so wahr wie banal. Denn der Staat macht alle Lebensbereiche teurer, wo Steuern, Abgaben, Gebühren odre ähnliches erhoben werden. Aber dafür gibt es auch Gegenleistungen. Eine davon ist, den Folgen des Klimawandels entgegen zu wirken, an denen auch Bau- und Immobilienwirtschaft ihren Anteil haben.